Der letzte Tag auf See. Schweren Herzens und müde erheben wir uns um 8 Uhr morgens, um den letzten Schlag zurück in den Heimathafen zu bestreiten. Nachdem Ritchie frisches Brot und Schokocrossaints geholt hatte, haben wir uns noch einmal gestärkt für die letzte Fahrt mit der Jonathan Pink.
Der Wind kam heute genau von Süden, sprich perfekt um mit raumen Wind den Rückweg anzutreten. Bei ruhiger Fahrt, stetigen 5-8 kn und diesigem Wetter fuhren wir mehrere Stunden gen Norden. Schneller als gedacht kam Umag in Sicht, der Hafen an dem wir ausklarieren wollten.
Da kam es auch zu einem unschönen Zwischenfall: Gerade als wir die Genua einholen wollten, ging nichts mehr. Die Reffleine hatte sich in der Rolle der Reffanlage verknotet. Nachdem ich gut 10 Minuten bäuchlings auf dem Vorschiff lag um die Leine nochmal zu entwirren kam ich zu dem Entschluss: Nichts geht mehr, Leine raus und neu aufwickeln. 17 von 20 Windungen rausziehen und neu aufrollen – das alles, während das Boot durch die Wellen stampfte (was bis zu 2 m Auf und Ab ausmacht). Nach einer guten halben Stunde war die Reffleine wieder ordentlich aufgewickelt, mit Verspätung konnten wir die Segel einholen und zum Ausklarieren nach Umag fahren.
Es dauert übrigens weniger lang, Kroatien per Boot zu verlassen als zu betreten 😉
Nächster Halt: Der Hafen von Piran. Einklarieren. Als EU-Bürger per Boot in Slowenien einzureisen geht noch schneller als Kroatien zu verlassen.
Eigentlich wollten wir ja nochmal zum Baden in der Bucht von Portorož ankern – aber nachdem die Sicherung der Winsch durchgebrannt war hatten wir keine Lust mehr und sind direkt zum Tanken und in den Heimathafen weitergefahren.
Wen’s interessiert: Bedingt durch den guten Wind haben wir gerade mal 50 Liter Diesel verfahren – Das 8 m lange Motorboot an der anderen Zapfsäule übrigens 430 Liter. Ihr seht, liebe Leser: Segeln ist wesentlich klimaneutraler 🙂
Dem halben Hemd vom Nachbarpier hat Daddy scheinbar ne Fete auf dem Boot spendiert. Seit heute Nachmittag dröhnt lauter Schranz herüber, während ein Haufen Minderjährige auf dem Deck tanzen. Wir schwanken zwischen Mitfeiern, Gegenparty veranstalten und Versenkung. Weil wir morgen um 8:30 das Boot zurück geben müssen tendieren wir zu letzterem, gefolgt von frühem Schlafengehen… vermutlich ertragen wir’s aber still und schlafen sanft, so müde wie wir nach dem heutigen Tag sind…
Das Abendessen war sehr lecker (Calamari vom Grill, gefüllt mit Käse und Schinken). Auch wenn man dem Kellner die Schuhe im Gehen besohlen hätte können…
Gute Nacht, liebe Leser, dies ist die letzte Meldung von Bord der Jonathan Pink. Wir sehen uns wieder zum Epilog.
Vielen Dank für die vielen schönen Eindrücke und Berichte 😉 Es war wunderbar euch auf eurer Reise von zu Hause aus zu begleiten. Das machte den vielen Regen der letzten Tage wieder wett 🙂
War scho schee, gell!
@Jörg: gar ned so schlecht dei Gschicht (großes bayerisches Lob ;oP
DIE SkipperIN bitte! 😉