Start: Kirkwall, Orkney Islands Ziel: Inverness Strecke: 150 sm
Frohen Mutes erheben wir uns zur letzten Etappe unserer wilden Fahrt über den Nordatlantik. Da wir eh schon an der Tankstelle festgemacht haben, bunkern wir gleich nochmal Diesel für den letzten Schlag. Passenderweise ist der Mitarbeiter der Marina schon da um uns die Zapfsäule zu aktivieren, verweist zum Bezahlen aber an seinen Kollegen, der um 10:00 kommen soll… was dieser aber nicht tut. Wir warten also. Und nach 30 Minuten beginnen wir zu suchen. Leider ist unter der an der Marina angegebenen Nummer niemand zu erreichen; man hört nur aus dem Abstellkämmerchen das Leuten des zugehörigen Handys. Ein kleiner Rundgang durch den Hafen führt uns letzendlich zu einem Hafenarbeiter, der gleich sein Handy zückt und versucht das Marina-Personal zu erreichen – vergeblich. Aber er bietet uns an dass wir ihm unsere Kontaktdaten hinterlassen und er selbige dann dem Marina-Personal übergibt. Gut, wir haben getan was wir können um unseren Diesel zu bezahlen, und um 11:30 legen wir dann tatsächlich auch ab.
Zum Schluss meinen es die Meeresgötter nochmal gut mit uns: Stetiger Westwind treibt uns voran Richtung Inverness mit im Schnitt 7 Knoten fahrt. Das Meer ist vergleichweise ruhig. Diese Nachtfahrt genieße ich tatsächlich; In der Ferne sieht man die Positionslampen anderer Boote sowie die drei riesigen Ölplattformen des Beatrice Oil Field. Ein wenig komm ich mir vor wie in der Seerechts-Prüfung immer dann wenn wir anderen Booten begegnen. Der Funkverkehr sorgt für Kurzweil. Gegen 2 Uhr flaut der Wind dann ab, um 3 bergen wir das Vorsegel und setzen die Fahrt unter Motor fort.
Als ich aufwache hat der Wind wieder aufgefrischt und wir segeln auf glatter See bei Sonnenschein mit 4 Knoten Fahrt über Grund Inverness entgegen und genießen den Ausblick. Auf dem Weg begegnen uns ein paar Delfine, die bis auf wenige Meter an unser Boot heran kommen.
So wird dieser letzte Schlag zu einem schönen Abschluss eines ansonsten wilden Ritts.
Endlich in Inverness angekommen.Beim Auftuchen des Großsegels fällt mir ein Detail auf: Die Curieux war früher im Besitz der Münchner Segelschule Jojo – und nach kurzer Rückfrage stellt sich heraus dass Bettina, meine Schwester auf genau jenem Boot ihre SSS-Praxisprüfung absolviert hat. Die Welt ist manchmal schon ein Dorf…
Nach dieser Fahrt freuen wir uns auf eine heiße Dusche und auf ein ausgiebiges Abendessen im Pub.



