Start: Thorshavn Ziel: 59°31'N 003°23'W
Noch einmal eine ruhige Nacht im Hafen von Thorshavn. Der Wecker klingelt früh, denn eigentlich wollen wir früh los. Da das Wetter aber noch sehr nach Sturm klingt zögern wir die Abfahrt hinaus, was bei einem unserer Mitsegler für Unmut sorgt – aber der Skipper entscheidet letzten Endes.

Der Gesichtsausdruck lässt meine Meinung zum Wetter erahnen
Um 10 Uhr geht’s dann zur Tankstelle (was sich später noch als notwendig herausstellen sollte). Und dann geht die wilde Jagd los.
Laut Wetterbericht sollten wir erst Wind von West, am nächsten Tag dann von Südwest haben. Wir beschließen also den ersten Tag möglichst viel Strecke nach Süden zu machen um dann mit dem SW-Wind auf die Orkneys zu kommen.
Zunächst geht der Plan auf: Auf einem bequemen Halbwindkurs machen wir gute Fahrt und gewinnen an Höhe. Doch der nächste Tag hält eine unangenehme Überraschung bereit; Der Wind dreht zwar und nimmt noch zu – aber von Südosten! Und genau da wollten wir eigentlich hin.
Es hilft nichts: Segel runter, Motor an und gegen den Wind an.
Das Boot stampft durch die Wellen die uns von vorne entgegen schlagen und wir machen kaum Fahrt über Grund – gerade mal 2-3 Knoten. Und der Wind macht keinerlei Anstalten zu drehen. Mühsam quälen wir uns also übers Wasser.
Die Stimmung ist angespannt, da wir alle von der Situation genervt sind. Müdigkeit kommt noch dazu, denn bei dem Stampfen und den Wellen die von vorne gegen den Rumpf donnern ist an Schlaf nicht zu denken…

Sonnenuntergang über dem Atlantik