Tag 3: Silvester!!!

Start: Sa Rapita
Ziel: Cabrera
Strecke: 15,8 sm

Reise Reise! Um 8 Uhr erheben wir uns und nehmen Frühstück zu uns. Heute, am letzten Tag des Jahres 2018, steht die Überfahrt nach Cabrera an, wo wir den Jahreswechsel gebührend zelebrieren wollen. Also legen wir ab und machen uns auf dem Weg.

Die Flaggen wehen unter strahend blauem Himmel

Die Winde stehen nicht schlecht, wir können mit raumen Wind direkt Cabrera ansteuern. Stark bläst es nicht, aber dafür beständig. mit gemächlichen 4 Knoten sind wir also auf dem Weg.
Offensichtlich löst die Seeluft in meiner Crew eine große Müdigkeit aus. Denn im Laufe des Tages verschwinden alle bis eine unter Deck um sich „mal eben 10 Minuten abzulegen“ – was sich bereits seit dem zweiten Tag langsam als Running Gag dieses Törns zu etablieren scheint – denn „1o Minuten“ können hier aus relativistischen Gründen auch mal 2 Stunden dauern.
Also sind wir zum Schluss nur noch zu zweit an Deck. Dieser Abschnitt gestaltet sich auch als recht schaukelig, da die Wellen zwar nicht sehr hoch sind, aber eine lange Dühnung quer zur Fahrtrichtung uns durchschaukelt sobald wir die Landabdeckung von Mallorca verlassen.

Gegen 16:00 erreichen wir dann unsere Endposition: Die Bucht von Cabrera. Ganz allein sind wir nicht, noch zwei andere Boote hatten den selben Plan wie wir, im Laufe des Abends gesellen sich auch noch zwei weitere dazu. Allerdings können wir die – zusammen mit den 20 Einwohnern von Cabrera – noch locker in unsere Vorstellung von „allein“ integrieren.

Der beste Ausblick für die Reise ins neue Jahr

Die Sonne scheint uns auf den Pelz, es ist herrlich warm und ruhig. Die Crew beschließt daher das lokale Castell zu besichtigen; Ich passe und bleibe an Bord weil ich besagtes Gemäuer schon kenne. Das Dingi soll meine Crew sicher an Land bringen. Ich weise sie kurz in die mystische Prozedur ein die nötig ist den Motor zu starten, dann schicke ich sie los.
Aus mir nicht einsehbaren Gründen geht der Motor aber bereits nach 10 Metern wieder aus (später erfahre ich dass jemand die Leine nicht aus dem Wasser geholt hat und diese den Motor gestoppt hat). Nun bietet sich mir ein amüsantes Possenstück: 4 Personen auf einem Dingi, die verzweifelt versuchen einen Außenbordmotor zu starten – und allesamt daran scheitern. Ein freundlicher Herr eilt darauf hin mit seinem Dingi zu Hilfe und bringt meine tapfere Crew zum Boot zurück.
Nun folgt die Pointe: während ich noch im meinem Kopf Ursachen für das Nicht-Aspringen durchgehe ziehe ich einmal am Starterseil… und der Motor beginnt sanft zu schnurren; was meine Crew mit empörter Überraschung zur Kenntnis nimmt.
Beim zweiten Anlauf gelingt die Fahrt an Land, diesmal haben sie aber zur Sicherheit Paddel dabei.
Ich lege mich hin und schlafe das Nickerchen der Gerechten.

Nach ihrer Erkundungstour kehrt die tapfere Crew zurück zum Boot, wo wir das Abendessen zubereiten (Kartoffel-Curry). Von Müdigkeit übermannt folgt ein weiteres Nickerchen der gesamten Crew, bis wir uns schließlich irgendwie müde und erschöpft wieder zum Essen aufraffen und auf Mitternacht warten.

Es ist magisch: Nicht nur dass um Mitternacht exakt NICHTS passiert (also kein Feuerwerk, kein Gegröle), setzen wir uns nach draußen – es hat 7°C – und betrachten einen atemberaubenden Sternenhimmel.
Bis halb Zwei nachts sitzen wir noch zusammen und unterhalten uns über Gott und die Welt. Und ich kann sagen: Selten hatte ich so ein schönes, unaufgeregtes Silvester.

Frohes neues Jahr euch allen!

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