Tag 8: Prüfung

Um 6:30 hab ich mir den Wecker gestellt… was unnötig war, denn um 6:15 konnte ich eh nimmer schlafen.
In der Nacht is mir nochmal einiges durch den Kopf gegangen, obwohl ich mir vorgenommen hab nicht über die Prüfung nachzugrübeln. Egal, es ist Samstag, ich bin wach und geduscht, es wird Zeit.

Nach dem Frühstück verbringe ich Zeit damit, das Boot schon mal zu putzen – hauptsächlich um mich abzulenken – während der Skipper auf dem Weg zu den Prüfern ist. Um Punkt 9 schlagen die beiden Herren vom DSV dann an Bord auf. Freundlich wird einander begrüßt, Formalitäten abgeklärt… ja und dann geht’s los!

Ablegen klappt problemlos. Wir fahren raus in die Bucht. Während wir noch ein wenig Abstand zum Land gewinnen beginnen auch schon die Fragen. Zum Verhalten im Notfall und den Notrollen an Bord. Ein wenig steh ich noch auf dem Schlauch hab ich das Gefühl…

Dann geht’s an Segel setzen: Da unsere Crew recht klein ist dauert es ein wenig, formal ist aber alles vollkommen korrekt.
Der Manöverkreis klappt zügig und fehlerlos – meine Nerven werden wieder etwas ruhiger und ich bin wieder voll fokussiert.

Es folgt ein wenig nicht prüfungsrelevanter Small Talk während wir auf Raumwindkurs dahinsegeln. Ich ahne was als nächstes kommt: Das für jede Segelprüfung obligatorische Boje-über-Bord-Manöver. Während der Prüfer mich noch einweist (ich soll jedes mir zur Verfügung stehende Mittel nutzen – zu deutsch: Ich soll den Motor verwenden) checke ich schnell die Lage und bereite mich schon mal innerlich vor.
Als die Boje dann über Bord geht spielen Hirn und Hände die in der letzten Woche ausgiebig eingeübten Handgriffe ab – und innerhalb kürzester Zeit ist die Boje wieder an Bord.
Die Prüfer sind ein wenig überrascht: Da ich es die ganze Woche so geübt habe hab ich das Manöver natürlich komplett alleine ausgeführt, inklusive Boje fischen. Damit hatten die beiden nicht gerechnet, sind aber durchaus beeindruckt.

Dann kommt die „Befragung“: Navigation, GPS, Radar… Zu Anfang steh ich noch ein wenig neben mir, doch nach einiger Zeit sprudelt das Wissen aus mir heraus; der eine oder andere Begriff ist mir zwar entfallen, dennoch zeigt sich der Prüfer höchst zufrieden wie er sagt, vor allem nachdem er erfährt dass mir die theoretischen Prüfungen zu Navigation und Seemannschaft noch fehlen.

Sein Kollege übernimmt und befragt mich zum Thema Wetter: HA! This is my strong suit! Souverän hangel ich mich durch seine Fragen und auch beim Thema Motor und Bordelektrik kann ich brillieren.

Während ich unter Deck Rede und Antwort stehen muss wurden oben schon die Segel eingeholt (puh, dann muss ich das nicht instruieren) und haben Kurs auf die Marina genommen.

Letzter Schritt: Anlegen in der Box. DAS kann ich! In einem geschmeidigen Rutsch gleitet die Sunny Joy in ihre Box, was die Prüfer scheinbar schwer beeindruckt.

Kurz besprechen sich die beiden Herren, dann gratuliert man mir.

BESTANDEN!!!

Der restliche Tag vergeht wie im Flug. Putzen, aufräumen, Auto einräumen und ab nach Hause! nach 5 Stunden setz ich den Skipper ab und mach mich auf den Weg nach Hause.

That’s all, Folks. Die Geschichte meines SSS-Ausbildungstörns endet auf meiner Couch 😉

Dieser Beitrag wurde unter Slowenien/Kroatien 2017 veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

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